Sonntag, 15. März 2015

New York City Teil 3


Mit meinem zweiten Tag in New York habe ich schon so etwas wie eine morgendliche Routine etabliert: Frühstück im Gramercy Cafe, in einem Kiosk am Union Square die New York Times kaufen, zurück ins Hotel und mich fertig machen für einen neuen Tag in der Stadt. Das bedeutete vor allem WARM ANZIEHEN. Der Dienstag war zwar nicht ganz so kalt wie der Montag, aber immer noch weit davon entfernt lauschig zu sein.
In der Nacht zum Dienstag hatte es geschneit und auf die Schicht des schmutzigen Schnees und Matsches (black ice heißt zwar ‚Glatteis‘, aber in einer Stadt wie New York sind dieser verharschte Schnee und das Eis tatsächlich schwarz!) hatte sich ein Überzug frischen, weißen Schnees gelegt. Aber auch der würde bald dreckig aussehen.


Meine Route am Vormittag führte mich vom Union Square über den Broadway zum Madison Square, dann weiter durch Koreatown zum Empire State Building.

Was mich fasziniert hat, ist, dass sich zwischen den großen und vor allem auf Zweckmäßigkeit ausgelegten Gebäuden immer noch klassische Stadthäuser mit schönem Zierrat befinden, die wohl noch aus dem 19. Jahrhundert stammen.


Man kennt das Empire State Building von zahllosen Bildern und Filmen, und dennoch ist es ein beeindruckendes Gebäude. Massiv wie ein Fels, aus der Umgebung herausragend wie Monolith, gestaltet wie ein Kunstwerk der Moderne.


Nur ein Block vom Empire State Building entfernt, am Herald Square befindet sich das berühmte Kaufhaus Macy’s. Ein Tempel des Konsums – und doch eher enttäuschend. Ja, die verkaufen dort auch exklusives Zeug, aber teilweise in einem Ambiente, das eher einem Null-Acht-Fuffzehn-Kaufhaus hier im alten Europe entspricht. Da ist manche Filiale von Galeria Kaufhof edler. Aber um das zu erkennen, ist Macy’s eben doch auch ein Must-See.

Den Tag beschlossen habe ich im Burrito Loco, einem mexikanischen Restaurant (166 West 4th Street) – empfehlenswert.

Fortsetzung folgt...
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Sonntag, 8. März 2015

New York City Teil 2


Mein erster Vormittag in Manhattan war von dem Versuch geprägt, mich wieder zuhause zu melden. Der Akku meines Smartphones war über Nacht wieder aufgeladen, aber der Touchscreen funktionierte noch immer nicht. Erst mal frühstücken im Gramercy Cafe, Third Avenue/West 17th Street.

Merke: Amerikanische Pancakes sind auch mit Butter und Sirup eine verdammt trockene Angelegenheit, aber immerhin schmackhaft und vor allem nahrhaft, wenngleich sicher nicht sonderlich gesund. Egal. So gestärkt machte ich mich daran, mein Telekommunikationsproblem zu lösen. In einem Elektronikladen an der Fifth Avenue, gegenüber der New York Public Library habe ich mein Handy zur Begutachtung/Reparatur bringen wollen. In dem Laden waren drei Männer, wohl in ihren fortgeschrittenen Fünfzigern. Einer der drei, vermutlich der Ladenbesitzer, hielt es für wahrscheinlich, dass das Smartphone die Kälte nicht verkraftet hätte. Ich solle das Gerät morgen wieder vorbeibringen, da sei der Techniker da, der sich das Gerät ansehen und gegebenenfalls reparieren konnte.
Ich hatte mich noch immer nicht zuhause melden können. Die New York Public Library war an diesem Montag wegen des Presidents‘ Day geschlossen. In einer Fedex-Filiale, wo man kurz einen Rechner zum Email Schreiben hätte nutzen können, waren alle Rechner defekt. Der Standort einer anderen Filiale wurde mir so ungenau genannt, dass ich nicht finden konnte. Nächster Versuch: irgendein Internet-Cafe. Wenn man in Manhattan jemanden fragt, wo man denn ein Internet-Cafe finde, hat man gute Chancen, die nächste Starbucks-Filiale gennant zu bekommen, wo es freies WiFi gibt. Na danke schön – das hilft mir wenig, wenn ich kein funktionierendes Endgerät habe. New York schien nicht zu wollen, dass ich nach Europa telefoniere. (Ich wusste gar nicht, dass New York in Nordkorea liegt.) Schlussendlich habe ich mir eine Telefonkarte gekauft, mit der ich zu einem akzeptablen Preis von meinem Hotelzimmer aus zuhause anrufen konnte. Somit war der erste Vormittag eher eine Odyssee gewesen, als eine Sightseeingtour.
Diese begann mit dem Nachmittag: Union Square (nicht nur passieren, um nach Midtown zu kommen, sondern um ihn auch wirklich zu sehen), Washington Mews und Washington Square, Greenwich Village.

Zu Mittag habe ich im Shu Han Ju, 465 6th Avenue, Ecke West 11th Street gegessen. Rindfleisch mit Brokkoli, lecker, knackig, bezahlbar. Ich war sehr zufrieden.

Allmählich konnte ich anfangen New York zu genießen. Nach dem Essen bin ich durch das Village nördlich des Washington Squares gewandert, schließlich durch die Greenwich Avenue, die den morbiden Charme des Zerfalls zeigt (vulgo: ziemlich heruntergekommen ist) zur 7th Avenue und von dort in die West 13th Street, wo im Haus 215 seit 1940 die Schriftstellerin Anaïs Nin gelebt hat. Für mich ein erstes ganz großes Highlight, da ich schon seit gut zwanzig Jahren ein großer Verehrer dieser Schriftstellerin bin, besonders wegen ihres Tagebuchs aus den Jahren 1939 bis 1944.

Fortsetzung folgt...

Montag, 2. März 2015

New York City Teil 1

Seit etwas mehr als einer Woche bin ich scheinbar wieder zurück in der Pfalz, aber meine Gedanken sind zu einem guten Teil noch immer in New York, wo ich die Faschingswoche verbracht habe.

Die Stadt hat mich eigentlich schon immer fasziniert, und sie zu besuchen, war ein lang gehegter Wunsch. Ab Sonntag, den 15. Februar hat er sich dann erfüllt. Morgens gegen 8 Uhr ging es von Schifferstadt aus mit der S-Bahn los nach Mannheim, von wo aus ich mit dem ICE zum Frankfurter Flughafen gefahren bin.

Abflugzeit war 13.45 Uhr. Es war meine erste USA-Reise und auch meine erste Flugreise überhaupt, deshalb wollte ich möglichst früh das Einchecken und die Kontrollen hinter mich bringen, was auch alles problemlos vonstattenging. Während der Wartezeit hat sich stetig eine angenehme Aufregung aufgebaut.
Der Start (und später auch die Landung) war ein echtes Erlebnis für mich. Ich war überrascht, wieviel Kraft und Dynamik man beim Start eines Passagierflugzeugs spürt. Ich war begeistert!

Im Wind hat das Flugzeug oft ein klein wenig geruckelt, so als fahre man mit dem Auto über eine etwas holprige Straße. Auch die Lautstärke des Fluggeräuschs hat mich überrascht. Die Beinfreiheit in der Economy-Class ist knapp. Das habe sogar ich empfunden und ich bin nun wirklich nicht großgewachsen.
Der Service an Bord war sehr freundlich, das Essen und die Getränke völlig in Ordnung. Insgesamt verlief der Flug erfreulich ereignislos. Ich hatte zuvor keine Flugangst, und der Flug hat auch keine ausgelöst.
Nach der Landung am Flughafen JFK in New York hieß es dann erstmal einreihen in die Warteschlange zu den Kontrollen für die Einreise in die USA. Aber auch das ging recht zügig und völlig problemlos. Ich konnte meine Liebsten zuhause anrufen und ihnen sagen, dass ich gut angekommen war.
Nachdem ich durch die Kontrolle war und meinen Koffer wieder hatte, bin ich mit dem NYC Airporter, einem Shuttlebus nach Manhattan gefahren. Während der Fahrt konnte man schon die berühmten Lichter der Stadt, die niemals schläft, sehen. Große Freude. Gegenüber dem Bryant-Park in der 42. Straße bin ich ausgestiegen und mit meinem Koffer die wenigen Schritte zur Grand Central Station gelaufen.

In der dortigen U-Bahn-Station wollte ich mir ein Ticket für sieben Tage kaufen. Und von da an hat mir die Stadt eine eher unerfreuliche Begrüßung beschert. Das Ticket sollte 31$ kosten. Ich schob also einen ersten Zwanziger in den Automaten, der mich daraufhin zu nichts Weiterem mehr aufforderte und auch die 20$ nicht mehr rausrückte. An einem anderen Automaten hatte ich dann mehr Glück. 31$ bezahlt, Ticket erhalten, alles in Ordnung. Insgesamt hat mich also das Ticket 51$ gekostet. Naja. Passiert. Mit der Subway gings zum Union Square und dann zu Fuß zum Hotel 17 in der 17. Straße. Einchecken, nochmal zuhause anrufen, dass ich jetzt wirklich gut und sicher angekommen bin. Der Akku des Smartphones war mittlerweile leer. Kein Problem, dann laden wir ihn eben auf. Während des Ladens habe ich wieder versucht meinen Anruf zu tätigen, aber der Touchscreen reagierte nicht mehr. Nun gut, dann warte ich eben bis morgen, wenn der Akku wieder ganz aufgeladen ist. Nach knapp 24 Stunden auf den Beinen habe ich mich dann fürs Erste schlafen gelegt.

Fortsetzung folgt...
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