Mit meinem zweiten Tag in New
York habe ich schon so etwas wie eine morgendliche Routine etabliert: Frühstück
im Gramercy Cafe, in einem Kiosk am Union Square die New York Times kaufen,
zurück ins Hotel und mich fertig machen für einen neuen Tag in der Stadt. Das
bedeutete vor allem WARM ANZIEHEN. Der Dienstag war zwar nicht ganz so kalt wie
der Montag, aber immer noch weit davon entfernt lauschig zu sein.
In der Nacht zum Dienstag hatte
es geschneit und auf die Schicht des schmutzigen Schnees und Matsches (black
ice heißt zwar ‚Glatteis‘, aber in einer Stadt wie New York sind dieser verharschte
Schnee und das Eis tatsächlich schwarz!) hatte sich ein Überzug frischen, weißen
Schnees gelegt. Aber auch der würde bald dreckig aussehen.
Meine Route am Vormittag führte
mich vom Union Square über den Broadway zum Madison Square, dann weiter durch
Koreatown zum Empire State Building.
Was mich fasziniert hat, ist,
dass sich zwischen den großen und vor allem auf Zweckmäßigkeit ausgelegten Gebäuden
immer noch klassische Stadthäuser mit schönem Zierrat befinden, die wohl noch
aus dem 19. Jahrhundert stammen.
Man kennt das Empire State
Building von zahllosen Bildern und Filmen, und dennoch ist es ein
beeindruckendes Gebäude. Massiv wie ein Fels, aus der Umgebung herausragend wie
Monolith, gestaltet wie ein Kunstwerk der Moderne.
Nur ein Block vom Empire State
Building entfernt, am Herald Square befindet sich das berühmte Kaufhaus Macy’s.
Ein Tempel des Konsums – und doch eher enttäuschend. Ja, die verkaufen dort
auch exklusives Zeug, aber teilweise in einem Ambiente, das eher einem
Null-Acht-Fuffzehn-Kaufhaus hier im alten Europe entspricht. Da ist manche Filiale
von Galeria Kaufhof edler. Aber um das zu erkennen, ist Macy’s eben doch auch
ein Must-See.
Den Tag beschlossen habe ich im
Burrito Loco, einem mexikanischen Restaurant (166 West 4th Street) –
empfehlenswert.